Mit Betrieben im Gespräch

Karussell-Element

Treppenbau Plath in Kritzow
Treppenbau Plath in Kritzow

Betriebstour von Wirtschaftsstaatssekretär Jochen SchulteMit Betrieben im Gespräch

Ausgezeichnetes Handwerk geht mit kreativen Produkten einher – Handwerk stellt sich aktuellen Herausforderungen

Am 9. Mai hat Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte gemeinsam mit Handwerkskammerpräsident Uwe Lange und Hauptgeschäftsführer Dr. Gunnar Pohl drei Handwerksbetriebe - Medizintechnik Jürgen K. Kranz GmbH, Treppenbau Plath in Kritzow und Baumgarten Bootsbau in Warin - im Landkreis Nordwestmecklenburg besucht. „Alle drei Betriebe stehen exemplarisch für die Vielfalt des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern. Ausgezeichnetes Handwerk geht mit kreativen Produkten einher. Die Unternehmen bieten Qualität und zeichnen sich vor allem durch eine hohe Flexibilität aus, um auf individuelle Kundenbedürfnisse am Markt einzugehen. Viel unternehmerischer Mut hat zum Erfolg geführt, der vielen Menschen vor Ort einen Arbeitsplatz bietet“, betonte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte.

Der Präsident der Handwerkskammer Schwerin Uwe Lange ergänzt: „Die drei besuchten Handwerksbetriebe stehen stellvertretend für die Innovationskraft des Handwerks mit seiner großen Bandbreite der Gewerke. Sie zeigen beispielhaft, wie sich aus Anfangs kleinen Betrieben gesunde und ertragsstarke Unternehmen mit attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen in der Region entwickeln können, die sich mit Mut zur Innovation und neuen Wegen heute schon für die Zukunft aufstellen.“

Handwerk stellt sich Herausforderungen

„Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern stellt sich mit innovativen Ideen den immer komplexer werdenden Herausforderungen der Wirtschaft. Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug. Hierzu zählen beispielweise der Einsatz neuer Informations-, Vertriebs- und Kommunikationstechnologien. Diese gewinnen gerade auch im Handwerk immer mehr an Bedeutung“, so Schulte. „Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie macht den Unternehmen auch der Fachkräftemangel zu schaffen. In vielen Betrieben steht zudem eine Nachfolgeregelung an. Sorgenfalten bereiten ebenso die Rohstoffknappheit bei Materialien, unterbrochene Lieferketten und vor allem die steigenden Energiepreise. Das ist für kleine Handwerksbetriebe aktuell eine große Last“, so der Wirtschaftsstaatssekretär.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt beispielsweise über die Programme „Meister-Extra“ und „Meisterprämie“ Fachkräfte, die sich qualifizieren oder ein Unternehmen übernehmen wollen. Handwerker, die sich eine eigene Existenz aufbauen wollen und für Handwerksunternehmen, die einen Nachfolger suchen, sind die Betriebsberater der Handwerkskammern eine erste Anlaufstelle. Die Kampagne „Besser ein Meister“ wirbt für den Meistertitel als Premiummarke.

Handwerksbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern

Mehr als 20.000 Handwerksbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern mit rund 101.000 Beschäftigten und über 6.000 Lehrlingen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Dem Handwerk werden etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohner deutlich übertroffen. „Das Handwerk hat für Mecklenburg-Vorpommern eine elementare Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist die hohe Quote der Ausbildungsplätze, die in den Betrieben geboten werden – jeder vierte Lehrling im Land arbeitet im Handwerk“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Informationen zu den Unternehmen:

Medizintechnik Jürgen K. Kranz GmbH

In Gägelow bei der Medizintechnik Jürgen K. Kranz GmbH (www.kranz-medizintechnik.de) ist die Betriebstour gestartet. Das Unternehmen ist auf bundesweite Home Care Versorgung spezialisiert, vor allem im Bereich Beatmungstechnik. Der Betrieb wurde 1990 gegründet und wird von den beiden Söhnen des Gründers Stefan und Matthias Kranz seit 2017 weitergeführt. 60 Beschäftigte, davon drei Auszubildende, gehören zur Belegschaft. Mit Fördermitteln aus der Digitrans-Richtlinie hat das Unternehmen eine innovative KI-Lösung für seine Tourenplanung entwickeln lassen. „Die Unternehmensnachfolge hat erfolgreich geklappt. In den vergangenen Jahren ist das unternehmerische Fundament stetig ausgebaut worden. Die Versorgung der Kunden mit medizinischen Hilfsmitteln hat höchste Priorität. Zum Erfolgsrezept gehört auch die individuelle Beratung, die beispielsweise auch durch Videoschalten erfolgen kann“, so Wirtschaftsstaatssekretär Schulte.

Treppenbau Plath in Kritzow

Auf der zweiten Station der Handwerkstour informierte sich der Wirtschaftsstaatssekretär über das Handwerksunternehmen Treppenbau Plath GmbH in Kritzow bei Wismar (www.treppenbau-plath.de). 1989 mit zwei Mitarbeitern gegründet, zählen zu dem Betrieb heute rund 65 Beschäftigte, darunter sechs Azubis. Das Unternehmen mit einem Nebensitz in Hamburg verfügt über innovative CNC-Technik und wurde 2021 erster Preisträger des Zukunftspreises Handwerk 2021 für ihr Gesamtprojekt „Handwerk 4.0 in der Fertigung – weg von Zettel und Stift zu Tablet und Ortung“ in Zusammenarbeit mit dem Startup Artesa und dem Fraunhofer IGP. „Besonders hervorzuheben ist die moderne Umsetzung der Vorhaben. Die traditionelle Fertigung der Kundenaufträge wird über die technische Steuerung perfektioniert. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Auftragsabwicklung wird bei den Mitarbeitern erleichtert und die Produktivität im Unternehmen erhöht“ betonte Schulte.

Baumgarten Bootsbau in Warin

Auf der abschließenden Station der Betriebstour besuchte Staatssekretär Schulte das Unternehmen Baumgarten Bootsbau in Warin (www.baumgarten-bootsbau.de). 1988 in Bad Honnef gegründet, erfolgte 1995 der Umzug nach Warin. 2019 übernahm der Sohn des Gründers, Eike Baumgarten, den Betrieb. Bis heute wurde die Produktionsfläche bereits auf über 2.000 Quadratmeter erweitert, 2022 sollen der Anbau einer weiteren Halle sowie das Anlegen eines Teiches für Testfahrten folgen. Große Teile der Stromversorgung im Betrieb kommen von der Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Heizanlage wird von Wärmepumpen unterstützt. Die anfallenden Holzabfälle werden zu Briketts gepresst und zum Heizen benutzt. Baumgarten Bootsbau stellte als erster deutscher Bootsbauer Ruderboote aus Flachsfasern im Vakuuminfusionsverfahren her. Flachs kann klimaneutral hergestellt werden und ist biologisch abbaubar. „Innovative Ideen werden direkt durch den Einsatz erneuerbarer Energien in die Praxis umgesetzt. Mit der Entwicklung von Ruderbooten aus Flachsfasern wird erfolgreich eine Nische besetzt, die bei den Kunden erfolgreich ankommt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend.

Medizintechnik Kranz in Gägelow
Medizintechnik Kranz in Gägelow

Treppenbau Plath in Kritzow
Treppenbau Plath in Kritzow

Bootsbau Baumgarten in Warin
Bootsbau Baumgarten in Warin