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Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Frühjahrs-Konjunkturumfragen der Handwerkskammern in Mecklenburg-VorpommernKein Anlass für Optimismus

Pressemitteilung vom 12.04.2024

Dass auch das Handwerk in der aktuellen Krise steckt, zeigen die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage beider Handwerkskammern im Land. Der Geschäftsklimaindex fällt so tief wie lange nicht mehr.

Der Geschäftsklimaindex für das Handwerk des Landes ist im Frühjahr um 10 Punkte auf den tiefsten Stand seit über 10 Jahren gefallen. Die aktuelle Geschäftslage bewerten weniger Betriebe als im Vorjahr als gut oder als zufriedenstellend. Der Anteil derer, die eine schlechte Geschäftslage beklagen, ist von 14 Prozent im vergangenen Jahr auf jetzt 20 Prozent gestiegen.

„Das Handwerk muss enorme Belastungen verkraften. Neben den international nicht wettbewerbsfähigen Steuersätzen gehören die hohen Sozialabgaben auf den Prüfstand, die sowohl die Betriebe als auch die Beschäftigten beuteln. Erdrückend sind auch die Bürokratielasten, der Fachkräftemangel und die hohen Energiekosten“, so die Präsidenten Uwe Lange von der Handwerkskammer Schwerin und Axel Hochschild von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern. „Im aktuellen Lagebild aus den Betrieben sehen wir eine klare Aufforderung an die Bundesregierung, endlich ins Handeln zu kommen und die Konjunkturbremsen zu lösen.“

Umsatzverluste beklagen mehr als 40 Prozent der befragten Handwerksbetriebe aller Branchen. Rund 34 Prozent geben einen aktuell unterdurchschnittlichen Auftragsbestand an, dies ist ein Anstieg um 14 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Lag die durchschnittliche Auftragsvorlaufzeit 2023 noch bei 14 Wochen, so beträgt sie jetzt nur noch 11 Wochen. Viele Auftragspolster sind demnach inzwischen abgeschmolzen. Rund 28 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass die Aufträge trotz der anstehenden Sommermonate noch weiter zurückgehen. Rund dreiviertel der Betriebe müssen zudem Preiserhöhungen für Material, Rohstoffe und Energie verkraften.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen geben mehr als Dreiviertel der befragten Unternehmen an, die Beschäftigtenzahl im Unternehmen halten zu wollen. Auch bei angespannter Auftragslage bleibt der Fachkräftemangel eines der drängendsten Probleme des Handwerks.

„Mit der Einführung der Praktikumsprämie hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern eine wesentliche Forderung von uns im Kampf gegen den Fachkräftemangel erfüllt“, so die Kammerpräsidenten. „Wir sind sicher, dass wir dadurch mehr Jugendliche für eine Zukunft im Handwerk gewinnen können.“

Mit Blick auf einzelne Branchen bewertet vor allem das Bauhauptgewerbe die aktuelle und zukünftige Geschäftslage deutlich pessimistischer als im Vorjahr. Fast ein Drittel der Baubetriebe erwartet in den kommenden Monaten eine weitere Verschlechterung der Auftragslage.

Den Ausbaugewerken, zu denen unter anderen Elektrobetriebe oder Heizungsbauer gehören, geht es noch besser. Aber auch hier gehen die positiven Werte im Vergleich zum Vorjahr zurück. Mit Blick auf das kommende Quartal geht bereits ein Viertel der Betriebe von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus.

Das Kfz-Handwerk hat sich stabilisiert, was sich überwiegend einem verbesserten Werkstattgeschäft verdankt. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate fällt hier positiver auf als noch im Vorjahr. Rund 39 Prozent der befragten Betriebe erwarten in den nächsten Monaten steigende Umsatzzahlen.

An der Befragung der beiden Handwerkskammern haben 818 Handwerksbetriebe aus dem gesamten Land teilgenommen.

Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern:

Zum Handwerk in MV gehören rund 20.000 Betriebe, etwa 112.000 Beschäftigte sowie fast 6.000 Auszubildende. Das Handwerk erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund neun Milliarden Euro. Ihm wird etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes in MV zugerechnet.