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AusbildungsumfrageTrotz Krise: Hohe Bereitschaft zur Ausbildung

Laut einer aktuellen Umfrage der Handwerkskammer Schwerin, an der sich 114 Ausbildungsbetriebe beteiligt haben, waren rund 70 Prozent der Betriebe im vergangenen Jahr bei der Azubisuche erfolgreich. Ebenso viele wollen auch 2025 Lehrlinge ausbilden. Wer in diesem Jahr nicht ausbilden will, hat zumeist keine Kapazitäten mehr und kann erst wieder neu ausbilden, wenn aus dem Bestand jemand ausgelernt hat.

93 Prozent der Betriebe wollen ihren Fachkräftebedarf auch zukünftig durch die Ausbildung von Lehrlingen decken. Daneben wird auch auf Weiterbildung und die Suche auf dem Arbeitsmarkt gesetzt. Ein nur geringer Anteil der Betriebe will den Personalbestand verringern und mit weniger Beschäftigten auskommen.

„Dass unsere Betriebe trotz der unsicheren wirtschaftspolitischen Aussichten weiter an der Ausbildung von Nachwuchs festhalten, ist ein Zeichen für Mut, Selbstbewusstsein und Optimismus. Diese Haltung, nicht zu resignieren, sondern anzupacken ist es, die unser Land dringend braucht“, so Uwe Lange, Präsident der Handwerkskammer Schwerin.

Fast zwei Drittel der Betriebe hätte sich mehr Bewerbungen gewünscht, die Hälfte bemängelt ein unzureichendes schulisches Niveau der Bewerber. Auch die Leistungsbereitschaft und Motivation lässt für rund 47 Prozent der Betriebe zu wünschen übrig. Fast die Hälfte der Betriebe erklärt sich aber bereit, auch Schulabgänger mit schlechtem Schulabschluss eine Chance zu geben. Rund ein Drittel zeigt sich offen für die Ausbildung von Migranten.

Etwa 30 Prozent der Ausbildungsbetriebe zahlen nach eigenen Angaben eine übertarifliche Vergütung. Deutlich mehr, fast die Hälfte, bieten Sonderkonditionen wie Gutscheine, Deutschland-Ticket oder Zuschüsse zur Fahrerlaubnis oder zur Mietwohnung, Smartphone und Notebook, Weiterbildungen oder Zielprämien.

Mittlerweile sucht jeder zweite Betrieb seine zukünftigen Lehrlinge über die eigene Internetseite oder soziale Medien. An zweiter Stelle folgen die Kontakte zu Schulen mit rund 40 Prozent. Auch die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer ist ein häufig genutztes Instrument. Daneben spielt auch die klassische Anzeigenwerbung oder Außenwerbung noch eine Rolle.

Über 90 Prozent der Betriebe nehmen regelmäßig oder in größeren Abständen Praktikanten auf. Im weitaus größten Teil der Fälle sind daraus dann Ausbildungsverhältnisse entstanden. „Darauf zielt auch die Praktikumsprämie des Landes, die freiwillige Schülerpraktika in den Ferien mit 120 Euro die Woche honoriert“, so Lange.