BaumaterialmangelDrastischer Preisanstieg bei Baumaterial gefährdet gesunde Betriebe
Uwe Lange, Präsident der Handwerkskammer Schwerin, warnt angesichts des teils drastischen Preisanstiegs und der Materialknappheit bei Baumaterial vor weitreichenden Folgen für die Mitgliedsbetriebe. „Die Entwicklung stellt viele Bau- und Ausbau-Gewerke vor enorme Probleme“, sagt Lange. Dabei hätten gerade diese Betriebe die Corona-Pandemie bislang vergleichsweise gut überstanden und könnten mit ausreichend Material auch weiter gut wirtschaften. „Die Materialkrise bringt die Betriebe bei der Preiskalkulation und bei der Termineinhaltung in eine äußerst schwierige Lage“, so Lange.
Die Betriebe müssten daher die Möglichkeit haben, Preise und Termine angesichts der aktuellen Lage nachzuverhandeln. „Diese extreme Materialnot ist wie ein unvorhersehbares Naturereignis. Vor allem von den öffentlichen Auftraggebern erwarten wir unbedingt Entgegenkommen. Keinesfalls dürfen Handwerksbetriebe, die durch die aktuelle Materialnot in Leistungsverzug geraten, zusätzlich mit Vertragssanktionen belegt werden.“
Er werbe, so Lange, aber auch für Verständnis bei Privatkunden, wenn wegen der unverschuldeten Kostensteigerungen Preisanpassungen nötig seien. Auftraggeber hätten nichts gewonnen, wenn der Handwerksbetrieb an seine wirtschaftlichen Grenzen stößt und damit das ganze Bauvorhaben gefährdet würde.
Politisch, so Lange, müssten in dieser Krise alle Möglichkeiten geprüft werden. Sollten vorübergehende Exportbeschränkungen nicht möglich sein, müssten zumindest die Holzeinschlagsbegrenzungen aufgehoben werden. Gleichzeitig müsse der Blick auf die Weltmärkte für mögliche Importe gerichtet werden.