Builder in helmet measures level wall at window. Level is used to install door structures and windows. Measuring device used to control installation materials and structures in vertical planes Schlagwort(e): builder, craftsman, vertical, plane, industrial, development, construction, worker, renovation, hardhat, uniform, protective, building, repairman, workman, service, profession, labor, contractor, yellow, technology, improvement, protection, estate, house, home, manual, strong, structure, men, wear, interior, expert, hard, safety, architecture, repair, helmet, measures, level, wall, window, used, install, door, measuring, device, control, installation, material, builder, craftsman, vertical, plane, industrial, development, construction, worker, renovation, hardhat, uniform, protective, building, repairman, workman, service, profession, labor, contractor, yellow, technology, improvement, protection, estate, house, home, manual, strong, structure, men, wear, interior, expert, hard, safety, architecture, repair, helmet, measures, level, wall, window, used, install, door, measuring, device, control, installation, material
megaflopp - stock.adobe.com

Frühjahrs-Konjunkturumfrage 2024Trübe Aussichten

Dass auch das Handwerk von der aktuellen Krise nicht unberührt bleibt, zeigen die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturumfrage. Der Geschäftsklimaindex fällt so tief wie lange nicht mehr. Gegenüber 119,8 Punkten ist er jetzt auf einen Wert von 108,4 gefallen. Das ist der niedrigste Frühjahrswert seit über 12 Jahren.

Die aktuelle Geschäftslage bewerten weniger Betriebe als noch im Vorjahr als gut oder zufriedenstellend. Der Anteil derer, die eine schlechte Geschäftslage beklagen, ist von knapp 13 Prozent im vergangenen Jahr auf jetzt rund 18 Prozent gestiegen.

Fast 40 Prozent der Betriebe melden einen gesunkenen Auftragseingang, 38 Prozent beklagen Umsatzeinbußen. Demzufolge hat sich auch die Betriebsauslastung reduziert. Nahezu vollständig oder darüber hinaus ausgelastet sind nur noch rund 35 Prozent der Betriebe gegenüber 44 Prozent im Vorjahr.

Der durchschnittliche Auftragsbestand ist von 15 auf 11 Wochen abgeschmolzen. Über die Hälfte der Betriebe bezeichnet den Auftragsbestand als normal für diese Jahreszeit, bereits für knapp ein Drittel liegt er aber bereits unter dem Durchschnitt.

Die Beschäftigungssituation zeigt sich nahezu unverändert zum Vorjahr. Rund 7 Prozent konnten ihr Personal aufstocken. Einen Rückgang ihrer Beschäftigtenzahlen geben rund 16 Prozent an. Bei 77 Prozent der Betriebe ist die Anzahl der Mitarbeiter gleichgeblieben.

Einkaufspreise steigen weiter

Die Preise für Rohstoffe, Materialien und Energie sind für viele weiter gestiegen. Aktuell geben noch rund 67 Prozent (Vorjahr: 81 Prozent) an, dass sich die Einkaufspreise erhöht haben, für etwa 30 Prozent sind sie gleich geblieben. Weit über dem Durchschnitt liegen das Kfz- sowie das Gesundheitshandwerk. Für die kommenden Monate rechnen 62 Prozent mit weiteren Preiserhöhungen.

Weniger Betriebe als im vergangenen Jahr mussten ihre Verkaufspreise nach oben anpassen. Nur noch knapp 40 im Vergleich zu 55 Prozent im Vorjahr geben an, ihre Verkaufspreise erhöht zu haben.

Die Investitionsbereitschaft ist noch weiter gesunken. Nur noch 40 Prozent der Betriebe haben gleichbleibend investiert wie in den Vormonaten. Bei 46 Prozent (Vorjahr: 33 Prozent) haben sich die Investitionen verringert.

Die weiteren Aussichten

Auf den weiteren Konjunkturverlauf blicken die Handwerker im Kammerbezirk Schwerin mit größerer Zurückhaltung und Skepsis. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Werte etwas verschlechtert. Gingen im letzten Frühjahr 85 Prozent der Betriebe von einer guten oder befriedigenden Geschäftsentwicklung aus, sind es in diesem Jahr nur noch knapp 80 Prozent. Davon erwarten nur 15 Prozent eine verbesserte Geschäftslage. Der größte Teil stellt sich mit 65 Prozent auf eine gleichbleibende Entwicklung ein. Einer Verschlechterung ihrer Lage sehen 20 Prozent entgegen, das sind 5 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
82 Prozent rechnen trotz der eher düsteren Aussichten mit einer stabilen Beschäftigungslage. Die Bereitschaft zu investieren, nimmt angesichts der Unsicherheiten in den Märkten aber erkennbar weiter ab.

„Im Handwerk spiegelt sich die aktuell starke Verunsicherung der Gesamtwirtschaft“, erläutert Gunnar Pohl, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwerin. „Besonders die Krise im Bausektor bremst unsere wirtschaftliche Entwicklung. Notwendig sind nun staatliche Impulse, insbesondere für den angeschlagenen Wohnungsbau, um die Konjunktur wieder anzutreiben.“

„Es gibt zudem eine ganze Reihe von Belastungen, die fast alle Handwerksbetriebe behindern“, so Pohl. Neben den international nicht wettbewerbsfähigen Steuersätzen gehörten die hohen Sozialabgaben auf den Prüfstand, die sowohl Betriebe wie auch die Beschäftigten finanziell belasten. Weiterhin drückend seien auch die Bürokratielasten, der Fachkräftemangel und die hohen Energiekosten. „In der aktuellen Lage sehen wir eine klare Handlungsaufforderung an die Bundesregierung, endlich ins Handeln zu kommen und die Konjunkturbremsen zu lösen.“

Blick auf einzelne Branchen

Die Baubetriebe bewerten ihre Geschäftslage deutlich schlechter als in den vergangenen Jahren. Haben im letzten Frühjahr rund 48 Prozent die aktuelle Situation als gut bezeichnet, ist dieser Anteil auf 33 Prozent gesunken. Auch der Auftragsbestand hat sich von 19 Wochen auf rund 12 reduziert. Die Erwartungen für das nächste Quartal sind von großer Sorge getrübt. Knapp 22 Prozent der Betriebe erwarten einer weitere Verschlechterung ihrer Lage, rund 9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Wirtschaftlich besser geht es noch den Ausbauhandwerken, also z.B. den Elektro- oder Sanitär- und Heizungsbetrieben, die für die Energiewende wichtige Aufgaben erfüllen. Aber auch hier zeigen sich Anzeichen einer Rezession. Gegenüber 62 Prozent im Vorjahr bewerten nur noch 47 Prozent ihre Geschäftslage als gut. Der Auftragsbestand ist bei 12 Wochen stabil geblieben. Gegenüber 88 Prozent im letzten Jahr erwarten nur noch 74 Prozent eine bessere oder gleichbleibende Entwicklung.

Negativer als im Vorjahr bewerten auch die gewerblichen Zulieferbetriebe und Dienstleister ihre Situation: Nur 80 Prozent melden eine gute oder befriedigende Situation gegenüber 92 Prozent im letzten Jahr. Der Auftragsbestand ist stabil geblieben, für die weitere Zukunft erwartet der größte Teil der Betriebe gleichbleibende Verhältnisse.

Ein nahezu unverändertes Stimmungsbild im Vergleich zum Vorjahr bieten die Kfz-Betriebe. 41 Prozent bezeichnen ihre Lage als gut. Die Beschäftigungssituation zeigt Bewegung mit mehr Zu- und Abgängen. Die weiteren Aussichten werden positiver eingeschätzt als noch im Vorjahr. Nur noch 13 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage.

Im Nahrungsmittelhandwerk zeigt sich ein gemischtes Bild. Einem Teil der Betriebe geht es besser als im Vorjahr, erhöht hat sich aber auch der Anteil von Meldungen einer schlechteren Lage. Dies spiegelt sich auch in den weiteren Aussichten.

In den Gesundheitshandwerken zeigt sich die Lage nahezu unverändert. Der Anteil der Betriebe mit guter oder zufriedenstellender Geschäftslage hat sich minimal von 89 auf 90 Prozent erhöht.

Bei den persönlichen Dienstleistern, zu denen auch die Friseure und Kosmetiker zählen, hat sich der Anteil der Betriebe mit schlechter Geschäftslage um 10 Prozent reduziert. Der größte Teil zeigt sich zufrieden. Die zukünftige Geschäftslage wird vom größten Teil verhalten optimistisch gesehen.